Was haben wir zu erwarten, wenn die Digitalisierung alle Bereiche der Gesellschaft betreffen wird? Überall ist die Rede von Digitaler Intelligenz:

– die Autos rollen, wenn auch bisher nur in Feldversuchen, allein über die Straßen. So könnten bald Busfahrer und Taxifahrer überflüssig werden. 

– Siri und Alexa, die kleinen Maschinen, wissen heute meist schon mehr als die Fragenden und lernen erstaunlicherweise dabei ständig Neues hinzu. Die Antworten kommen prompt – wie aus einem Radio. Wir müssen nichts in das Gerät mühsam eintippen, geschweige denn, wie in einem Duden, Seite für Seite nachschlagen.

– und Senioren in Einrichtungen sollen ihr Essen bald schon von allein-rollenden und sprechenden Robotern serviert bekommen. In Japan ist dies sogar teils schon in Feldversuchen der Fall. Diese erkennen an der Mimik der Senioren deren Gemütsstimmung und können darauf eingehen: “ Sind Sie heute traurig?“ „Sind Sie noch müde“. „Soll ich Ihnen was vorlesen?“ – So könnten sie die Kommunikation mit den Senioren suchen.

Damit soll ein Pflegenotstand/ein Personalengpass ausgeglichen werden, das Leben soll erleichtert werden und auch das Verkehrschaos könnte sich auflösen (auch zum Vorteil des Klimas und für mehr Sicherheit).

Wenn die Maschinen dann allerdings menschliche Beziehungen ersetzen sollen, bekommt das Ganze einen üblen Beigeschmack, z. B. wenn Pflegepersonal keine Zeit für einen Plausch für gemeinsame Aktivitäten, für emotionale Zuwendung oder ein offenes Ohr für die Sorgen der Menschen hat und es auch keine Angehörigen oder Freunde gibt, also Einsamkeit droht.

Da wird es einem schwer ums Herz. So will niemand die letzten Tage seines Lebens verbringen! Und doch ist dies schon heute oft Realität. Ist da ein Roboter mit künstlerischer Intelligenz eine Alternative?

Und natürlich ist auch dies alles in der Sexarbeit vorstellbar. Schon seit längerem werden Sexdolls angeboten und dem interessierten Kunden oder Kundin nach Hause für ein Stelldichein geliefert.

Die ersten Bordelle bieten diesen Service inzwischen an. Da belegt dann die Puppe Natascha neben echten, lebenden Sexarbeiter*innen in einem Laufhaus ganz regulär ein Zimmer und der Kunde kann sich mit ihr für die festgelegte und bezahlte Zeit dann amüsieren – inklusive der Endreinigung.

Einige wenige Bordelle haben sich inzwischen sogar ausschließlich für diese Variante entschieden.

Ist dies die Reaktion von Kunden mit zunehmendem Unvermögen zu sozialen, sexuellen Absprachen und vereinbarten Interaktionen und vielfältiger Kommunikation? Wollen sie einfach nur mit ihrem Idealtyp von Wesen zusammen sein (z. B. blond, vollbusige, schlank, jung … und das ohne Gespräche, ohne NEIN und ohne Nachfragen)?

Und stellen diese Sexpuppen für die Bordelle eine Alternative dar 
– gegen den Mangel an Sexarbeiter*innen oder deren Abtauchen wegen der Registrierungspflicht nach dem ProstSchG?
– und den enormen Auflagen für die Erlaubnis als Prostitutionsstätte nach dem ProstSchG?

Oder liegt die Entwicklung in diesen technischen Möglichkeiten nur an der Erfinderwut einiger Nerds?

Auf jeden Fall werden sich die Sexpuppen wie die Roboter in den Serioreneinrichtungen weiter entwickeln und dank der sog. künstlichen Intelligenz bald noch komplexere Gespräche führen können, als dies bereits jetzt der Fall ist, die Vorlieben und Fragen seines Besitzers/seiner Besitzerin kennen und dazu lernen, sprechen, Emotionen erkennen und diese nachahmen und sich nach Aufforderung bewegen können.

Nach Einschätzung aller Experten kommt diese Entwicklung schneller als wir denken und könnte die Branche mehr verändern als es das Internet getan hat.

Interessante weitere Infos:

Lumidolls – finest Sex dolls

BR Fernsehen, 15. 02. 2018: „Die Zukunft der Sexualität“ (3/7), Homo Digitalis – Sexroboter und der digitale Höhepunkt

Sexpuppen-Fabrik

Jürgen Rink, Chefredakteur der c’t Digitale Fotografie, sagte bei Strich / Code / Move in Hannover dazu:

  • Sexroboter stehen noch ganz am Anfang.
  • Sie können Emotionen lesen, haben Sensoren, kommunizieren und bewegen sich rudimentär.
  • Das Interesse daran ist überraschend groß.
  • Der Schlüssel zur Hardware: Die KI-Software.
  • Wir müssen lernen, mit humanoiden Robotern umzugehen.
  • Sie werden schneller kommen als wir glauben und sie könnte die Branche mehr verändern als es das Internet getan hat.

Ich bin auf jeden Fall froh, dass ich dies – egal was da kommen wird – nicht mehr erleben werde!

Oder wird mich die Vorstellung, dass nicht ein Roboter, sondern eine Sexpuppe ähnlich Pierre Brice, mir als alten Frau dann im Seniorenheim das Essen und die Tabletten bringt … um dann anschließend mit mir auch die Nacht zu verbringen, zu meinem erotischen und sexuellen Vergnügen und meiner Wollust, überzeugen?

Da muss ich wohl nochmals drüber nachdenken!